Jedes Kind hat Talente – Begabtenförderung an der Schule für WTM Mödling

Begabtenförderung bedeutet nicht nur, dass einzelne Schülerinnen und Schüler durch spezielle Fördermaßnahmen in der Entfaltung ihrer Talente unterstützt werden, sondern auch die Entwicklung von entsprechenden Lernsystemen und die Schaffung von begabungsfördernden Lernumgebungen.
Begabung kann nicht auf die Messung des IQ (=Intelligenzquotient) reduziert werden, Begabung ist immer mehrdimensional. Begabung wird auch als Potenzial zu außergewöhnlichen Leistungen verstanden. Die Entwicklung von Begabungen ist sehr komplex und von vielen Umständen abhängig.
Viele Studien zeigen (Ziegler, 2008; Harder, 2012), dass ein Begabungsbegriff, der nur die „begabte Person“ in den Fokus nimmt, unzulänglich ist. Individuum und Umwelt sind gleichermaßen für die Entwicklung von Leistungsexzellenz von Bedeutung. Dies bedingt, dass nicht nur begabte Personen identifiziert werden müssen, sondern auch begabungsfördernde Umwelten.
Die Schule im gesamten oder auch die einzelne Klasse stellt ein Lernsystem dar, innerhalb dessen Begabtenförderung erfolgt. Dies geschieht durch die Haltung der Lehrer/innen, deren Unterrichtsgestaltung und Kommunikation mit den Kindern, durch die Würdigung der individuellen Talente in der Klasse und nicht zuletzt auch durch deren Umgang mit Fehlern. Differenziertes Lehren ermöglicht individuelles Lernen und bildet somit die Basis für eine begabungs- und exzellenzfördernde Schulkultur an der Jakob Thoma-NMS.
Erst durch die Gestaltung einer lernfreundlichen Umgebung wird begabungs- und exzellenzförderndes Lernen ermöglicht. Begabungsentwicklung ist eingebunden in ein soziales Gefüge auf der Basis einer pädagogischen Haltung, welche Leistungsexzellenz erst ermöglicht. Jedes Kind wird mit seinen individuellen Potenzialen als Bereicherung für die Gruppe erlebt und somit in seiner Persönlichkeitsentwicklung unterstützt.
Das Team der Schule für WTM Mödling arbeitet seit vielen Jahren an der Entwicklung eines Lernsystems, welches individuelle Stärken fördert und den Fokus nicht primär auf die Schwächen der Schülerinnen und Schüler legt. Sowohl das fachliche als auch das methodisch-didaktische Know-how des Lehrerteams der Schule ermöglichen einen modernen, differenzierten und interessensfördernden Unterricht. Schüler/innen mit besonderen Begabungen werden innerhalb des Klassenverbandes individuell unterstützt und gefördert. Dies erfolgt beispielsweise im Rahmen von Enrichment-Angeboten wie komplexeren, weiterführenden Aufgabenstellungen oder in Form von interessensorientiertem, eigenständigem und forschendem Lernen. Zusätzlich werden auch außerschulische Aktivitäten forciert, welche speziell für besonders begabte Schüler/innen ein reichhaltiges Angebot bereitstellen (z. B. Talentezentrum Schloss Drosendorf, Schülerolympiaden und Wettbewerbe). Auf Grund der hohen pädagogischen und methodisch-didaktischen Qualifikation des Lehrer/innenteams ist die Jakob Thoma-NMS schon seit vielen Jahren Partner- und Ausbildungsschule der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich und somit immer am „Puls der Zeit“.
Die Identifizierung und Förderung von Begabungen ist eine der zentralen Aufgaben von Lehrerinnen und Lehrern. Um diesen Aufgaben im täglichen Unterrichtsgeschehen gerecht zu werden, bedarf es der fachlichen Unterstützung durch Experten. Dies sind speziell ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, welche beispielsweise über ein ECHA-Diplom oder über das Masterstudium „Gifted Education – Begabtenförderung und Begabungsforschung“ verfügen und somit eine Expertise im Bereich der Begabtenförderung erworben haben. Die Jakob Thoma-NMS hat als eine der wenigen Schulen in Niederösterreich eine solche Expertin im pädagogischen Team. Gerlinde Limbacher, Haupt- und Mittelschullehrerin seit über 30 Jahren, absolvierte das Masterstudium „Gifted Education“ an der Donau-Universität Krems und graduierte 2012 zum Master of Arts. Sie koordiniert und unterstützt die Entwicklung und Implementierung begabungsfördernder Konzepte an der Schule und steht in ständigem Diskurs zwischen neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und deren Umsetzung in die Praxis.
„Jedes Kind hat Talente“ – diese können sich aber nur in einer qualitativ hochwertigen Lernumgebung optimal entwickeln. Die Jakob Thoma-NMS bietet hierfür die besten Voraussetzungen!

Quellen:
Harder, B. (2012). Modelle zur Erklärung von Leistungsexzellenz im theoretischen und empirischen Vergleich (Talentförderung – Expertiseentwicklung – Leistungsexzellenz, Band 13). Münster: LIT. In: news&science. Begabtenförderung und Begabungsforschung. Nr. 38/3, 2014. S. 7 – 9. ÖZBF. Salzburg.
Harder, B., Trottler, S., Ziegler, A. (2014). Begabende Umwelten, begabte Personen. In: news&science. Begabtenförderung und Begabungsforschung. Nr. 38/3, 2014. S. 7 – 9. ÖZBF. Salzburg.
Rogl, S. (2014). Der systemische Blick. In: news&science. Begabtenförderung und Begabungsforschung. Nr. 38/3, 2014. S. 4 – 7. ÖZBF. Salzburg.
Ziegler, A. (2008). Hochbegabung. München: UTB. In: news&science. Begabtenförderung und Begabungsforschung. Nr. 38/3, 2014. S. 7 – 9. ÖZBF. Salzburg.